Bei einer Diskussion über Krieg und Frieden ging es hoch her. Besonders ein Politiker stach hervor, weil er bislang als radikaler Pazifist und Antimilitarist aufgefallen war. Immer hatte er sich mit großer moralischer Empörung gegen Waffenlieferungen in Konfliktregionen ausgesprochen. Mit stets zweifelsfreier Überzeugung stellte er fest: ‚Waffen lösen keine Konflikte, im Gegenteil, sie verschlimmern sie nur‘.
Zweifelsfreie Überzeugungen geraten aber ins Wanken, wenn sich die Umstände nicht an die Überzeugungen halten. So auch dieses Mal.
Als in der Region ein mächtiger Herrscher ein schutzloses Nachbarland überfiel, um es seinem Reich einzuverleiben, brach ein großer Krieg aus. Die Warnungen anderer vor dem mächtigen Herrscher hatte der überzeugte Pazifist in den Wind geschlagen. Als aber diese Warnungen bittere Realität wurden, brauchte er nur Stunden, bis er anklagend mit dem Finger auf diejenigen zeigte, die ihm zu zögerlich bei der Unterstützung des angegriffenen Nachbarlandes erschienen.
Freunde fragten Herrn K. nach der Diskussion, wie er sich dieses Verhalten erkläre.
Herr K. antwortete: „Wenn Idealisten mit der Realität kolidieren, sind sie tief enttäuscht und dann werden sie radikal.“
Ähnlichkeiten mit lebenden Personen sind nicht zufällig, aber irrelevant.
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Eine Antwort auf „Herr K. und der Krieg“
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