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Herr K. und die Überzeugungen

Auf einer Schiffsreise lernte Herr K. einen berühmten Arzt kennen. Dieser Mann hatte einst die medizinische Fachwelt in Aufregung versetzt, weil er mit einer völlig überraschenden Theorie, die Ursache einer Krankheit anders erklärt hatte als bisher üblich. Alle hatten bis dahin angenommen, dass es eine schwere degenerative Erkrankung sei, die mittels eines operativen Eingriffs behandelt werden müsse. Dieser Mann hatte gegen alle Experten und massive Widerstände argumentiert und schließlich mittels eines Selbstversuchs bewiesen, dass die eigentliche Ursache der Krankheit eine völlig andere ist und sie durch Medikamente geheilt werden kann. Für diese Erkenntnis hat er später den Nobelpreis für Medizin erhalten.

Herr K. hatte davon gehört und war voller Bewunderung für diesen Mann, als er auf der Schiffsreise mit ihm ins Gespräch kam.

Neugierig fragte Herr K.: „Wie haben Sie das ausgehalten, dass die gesamte Fachwelt sie für einen Idioten hielt, obwohl sie recht hatten? Das muss doch unglaublich schwer gewesen sein. Haben Sie nie gezweifelt?“

„Ja, doch es war hart“, antwortete der Arzt, „aber nicht so hart wie für meinen Kollegen Semmelweis, der vor 120 Jahren, für seine richtigen medizinischen Beobachtungen von seinen Kollegen in die Irrenanstalt gesperrt wurde, wo er unter ungeklärten Umständen starb. Ob Sie es glauben oder nicht, sein Schicksal hat mir geholfen, den Dreck auszuhalten, mit dem ich beworfen worden bin.“

Er warf einen langen Blick auf den Horizont, ehe er fortfuhr. „Aber Zweifel hatte ich nie, ich war felsenfest davon überzeugt, dass ich recht habe, sonst hätte ich den Selbstversuch niemals gemacht.“

Wie es seine Art war, schwieg Herr K. eine Weile bevor er einwarf: „Überzeugungen sind manchmal Katalysatoren für neue Erkenntnisse, aber in den meisten Fällen sind sie Sackgassen des Geistes.“

Es dauerte etwas, bis der Arzt nachdenklich erwiderte: „Da haben Sie wohl recht.“

Anmerkung: Die Geschichte ist frei erfunden, Ähnlichkeiten mit tatsächlichen Ereignissen sind aber nicht von der Hand zu weisen.

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Herr K. und die Verantwortung

Bei einem Tischgespräch über Fragen des Umweltschutzes ging es hoch her. Alle waren sich einig, dass der Mensch die Natur zerstört, das die Politik empörend wenig tue und deshalb jeder etwas gegen die Zerstörung der Umwelt unternehmen muss.

Die Eine sagte: „Ich fahre nur noch Fahrrad.“
Der Andere meinte: „Ich ernähre mich vegan.“
Die Dritte: „Ich kaufe nur im Bioladen.“
Der Vierte: „Ich vermeide Müll, wo ich nur kann.“
Und wieder eine andere: „Ich bin aktives Mitglied bei Greenpeace.“

Jeder hatte etwas zu erzählen und man gab sich Tipps, was man wie und wo noch besser machen könne.

Herr K. verfolgte die Diskussion aufmerksam, aber beteiligte sich nicht. Als sich alle verabschiedeten, meinte ein junger Mann, dass er Herrn K. ein Stück begleiten wolle. Auf der Straße sagte er:

„Es ist doch großartig, wie engagiert die Leute sind und jeder versucht seinen Beitrag zu leisten, gerade wenn die Politik so versagt. Aber Herr K., sie haben den ganzen Abend kaum etwas gesagt, was meinen Sie denn zu der Diskussion?“

Herr K. zögerte einen Augenblick und antwortete: „Das war keine Diskussion, mir kam es vor wie in der Kirche.“

„Wieso dass denn?“, fragte der junge Mann, offensichtlich irritiert.

„Nun, jeder hat mit großem moralischem Pathos Zeugnis abgelegt, von all seinen guten Taten. Jeder wollte den anderen zeigen, wie sehr er bemüht ist, ein sündenfreies Leben zu führen. Alle bestätigten sich gegenseitig, wie vorbildlich sie doch sind und wie sie alles in ihrer Macht stehende tun, um die aufziehende Katastrophe zu verhindern. Aber natürlich sündigen sie trotzdem, denn die Flugreise muss sein, es ist schließlich die letzte Reise mit den Kindern und das neue Auto wird auch gebraucht, weil man sonst nicht zum Reitunterricht kommt. Als Kompensation spendet man großzügig für die Rettung des Regenwalds, was aber nichts anderes ist als ein moderner Ablasshandel!“

Der junge Mann war überrascht, setzte zu einem „Aber…“, an, doch Herr K. kam ihm zuvor.

„In diesem Sinne gibt es auch keinen Unterschied zwischen einer Umweltorganisation und einem Mönchsorden. Beides sind straff geführte, einflussreiche Organisationen mit Absolutheitsanspruch. Sie begannen als Bettelorden, wurden unverschämt reich und haben sich über die ganze Welt ausgebreitet. Bescheidenheit und Demut fordern die Mönche, Verzicht und Respekt die Umweltaktivisten. Die einen wissen genau, wie man Gott, die anderen, wie man der Natur dient und beide warnen vor dem Weltuntergang, nur dass er dort ‚Jüngstes Gericht‘ und hier ‚Klimakatastrophe‘ genannt wird. Beides sind hilflose Versuche durch moralische Appelle und im Namen einer großen Sache, den Menschen zum Besseren zu bekehren.“

„Aber“, widersprach K.s junger Begleiter, „wir müssen doch etwas tun.“

„Wenn die Prognosen stimmen, sind all die gut gemeinten Aktivitäten bestenfalls ein Tropfen auf den heißen Stein, vor allem, wenn die gleichen Leute an anderer, wichtigerer Stelle, auf nichts zu verzichten bereit sind und dankbar der Politik die Verantwortung zuschieben.“

Betreten schwieg der junge Mann, bevor er antwortete: „Dann muss die Politik radikale Maßnahmen einleiten.“

„Vielleicht. Es bleibt dann allerdings zu hoffen, dass das Volk der Politik keinen Strich durch die Rechnung macht“, erwiderte Herr K.

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Herr K. und die Frage: Wann beginnt Rassismus?

Eines Tages besuchte Herr K. einen alten Freund, der einer Weile schon in einem Pflegeheim lebte. Sie kannten sich viele Jahre und waren so vertraut, dass sie einander auch unangenehme Wahrheiten sagen konnten. Während des Besuchs kam ein freundlicher, schwarzer Pfleger ins Zimmer, brachte die Tabletten für den nächsten Tag, plauderte ein wenig mit ihnen und ging dann weiter, wobei er vergaß eine kleine Tasche mitzunehmen.

Einige Zeit später kam die Hausdame, um den Speiseplan für die nächste Woche zu bringen. Auch die plauderte kurz mit den beiden und als sie das Zimmer verlassen wollte, sagte der Freund von Herrn K.: „Ach, sagen Sie dem Bimbo doch, dass er hier seine Tasche vergessen hat.“

Fröhlich antwortete sie: „Mache ich“.

Herr K. war fassungslos.

Der Freund wollte weiterreden, so als sei nichts geschehen, aber Herr K. unterbrach ihn und stotterte: „Aber Franz, du kannst doch den Schwarzen nicht ‚Bimbo‘ nennen.“

Jetzt war es an Franz irritiert zu schauen, aber schnell huschte ein Lächeln über sein Gesicht und er erwiderte: „Aber der heißt so!“

Nach kurzer Verblüffung verteidigte Herr K. seine Aussage: „Ja aber, Du weißt auch, weshalb er sich so nennt, die alten Leute haben ihn vermutlich immer als ‚Bimbo‘ angeredet und er hat sich dann den Namen zu eigen gemacht. Das ist doch furchtbar, das ist rassistisch.“

Franz schwieg eine Weile, bevor er anmerkte: „Das kann man so sehen, aber war das Wort ‚schwul‘ nicht auch ein furchtbares Schimpfwort, bevor die Schwulenbewegung es durch Vereinnahmung davon befreite?“

Herr K. schwieg.

„Und“, schob Franz hinterher als Herr K. zu einer Antwort ansetzte, „ist es nicht eine Art Postkolonialismus, wenn wir den Schwarzen vorschreiben, wie sie sich zu nennen haben und wie nicht?“

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Herr K. und die Klimaaktivistin

Eines Tages traf Herr K. eine Klimaaktivistin.

„Die Welt ist in Gefahr“, klagte sie verzweifelt. „Diese Gesellschaft zerstört mit ihrer Ignoranz und Impertinenz die Zukunft unserer Generation. Wir jungen Leute kämpfen wirklich mit allen Mitteln, um diese Gesellschaft aufzuwecken, aber die Menschen kapieren nichts und die Verantwortlichen vertrösten, verzögern und sind zu schwach, um die notwendigen Maßnahmen einzuleiten. Es ändert sich gar nichts. Inzwischen wünsche ich mir, dass eine Diktatorin käme, um die richtigen Entscheidungen zu treffen. Demokratien sind nicht in der Lage die Katastrophe abzuwenden.“

Herr K. wollte der Verzweifelten etwas Hoffnung machen, aber es fiel ihm nur ein kleiner Trost ein.

„Nun, ich gebe zu, Demokratien sind tatsächlich träge“, antwortete er, „aber der Unterscheid zwischen Demokratien und Diktaturen ist immerhin der, dass Demokratien ihre Meinung ändern können.“

Wer vertieft zum Thema lesen möchte: Warum Demokratie autoritärer Herrschaft überlegen ist

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Herr K. und die Bücherfrage

Herr K. war bei einer Familie mit zwei Jugendlichen zum Abendessen eingeladen. Es ist eine Familie in der viel diskutiert wird und so entspann sich nach kurzer Zeit ein heftige Diskussion über den richtigen Umgang mit Sprache. Die Jugendlichen kritisierten aufs Schärfste, dass alte Bücher mit rassistischen, fremden- oder frauenfeindlichen Ausdrücken heute noch erscheinen dürften. Sie forderten die Entfernung oder mindestens die Überarbeitung solcher Bücher, um Rassismus, Fremden- und Frauenfeindlichkeit keinen Platz zu geben. Der Hinweis des Vaters, dass dies verdammt viel Ähnlichkeit mit der Bücherverbrennung der Nazis hätte, wurde mit großer moralischer Empörung zurückgewiesen, denn die jungen Leute wären schließlich gegen Rassismus, Antisemitismus und Fremdenfeindlichkeit und die Nazis hätten genau das Gegenteil gewollt. Als darauf der Vater äußerte, dass die Nazis wahrscheinlich auch dachten, das Richtige zu vertreten, eskalierte die Situation und die beiden Jugendlichen verließen empört den Tisch.

Die Mutter, die versucht hatte, die Situation zu beruhigen, sagte zu ihrem Mann: „Du bist zu weit gegangen.“

Noch erregt von der Diskussion erwiderte der Vater: „Vielleicht, aber ich habe mühsam lernen müssen, dass die Welt nicht durch Worte besser wird, sondern nur durch Taten. Das waren bittere Erfahrungen, aber an ihnen bin ich gereift. Unseren oberschlauen Kindern fehlt es an Reife und Menschenkenntnis.“

Daraufhin wendete er sich an Herrn K., der die Diskussion schweigend verfolgt hatte und fragte: „Oder, was meinen sie Herr K.?“

„Nun“, sagte Herr K. lächelnd, „junge Menschen halten sich für oberschlau und alte meist für weise, vermutlich irren sie sich beide.“

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Herr K. und Herr Döpfner

Seit gestern herrscht große Aufregung über bekannt gewordene, private Bemerkungen des Zeitungsverlegers Matthias Döpfner. Die Empörungswelle schwappt hoch. Aus seinen publizierten Bemerkungen wird auf ein verächtliches Menschenbild geschlossen und überhaupt, so der Tenor, müsse Herr Döpfner ein ganz fieser Kerl sein.

Herr K. schüttelt den Kopf. „Jeder hat im privaten Raum schon Bemerkungen gemacht, die nicht nur politisch inkorrekt, sondern für sich genommen, zutiefst verachtenswert sind. Allein deshalb auf einen schlechten Charakter zu schließen, ist vorschnell.“

Weil er das Befremden der Freunde über seine Äußerung spürt, erklärt er: „Man denke nur an die unzähligen Beschimpfungen im Straßenverkehr, von denen die meisten, Gott sei Dank, ungehört hinter Windschutzscheiben verhallen.“

„Wie können Sie diesen Mann in Schutz nehmen?“, fragt jemand verächtlich.

Unbeirrt fährt Herr K. fort: „Mein Mitleid mit Herrn Döpfner hält sich in Grenzen. Im Gegenteil, ich kann mir eine klammheimliche Freude nicht verkneifen, denn nun ereilt ihn endlich dasselbe Schicksal, das seine Zeitung anderen täglich zufügt.“

Nach einer Pause ergänzt er bedauernd:

„Ich habe aber Zweifel, dass diese Erfahrung ihm eine Lehre sein wird.“

Nachtrag: Hier findet sich die Reaktion von Herrn Döpfner

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Herr K. und der Splitter

Die mehr oder weniger demonstrativ zur Schau gestellte moralische Überlegenheit der Menschen geht mir gehörig auf den Wecker,“ schimpfte ein Freund von Herrn K.. „Die einen fühlen sich überlegen, weil sie mit dem Fahrrad fahren, die anderen, weil sie sich auf Autobahnen festkleben und die dritten, weil sie kein Fleisch essen. Und am Schlimmsten sind die, die dann selbstgerecht mit dem Finger auf dich zeigen, wenn du zu MacDonald gehst. Jeder sieht den Splitter im Auge des anderen, aber alle schaffen es, locker den Balken im eigenen Auge zu übersehen. Krass.“

„Ja“, antwortete Herr K. „das geht mir genau so.“

„Aber“, fügte Herr K. nachdenklich hinzu, „wir sehen auch nur den Splitter im Auge des anderen.“

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Herr K. und der Kellner

Herr K. machte zusammen mit einem Begleiter ein paar Tage Ferien in der brandenburgischen Provinz. Nach einer anstrengenden Wanderung suchten sie ein Restaurant, was sich schwieriger als erwartet gestaltete, denn es gab nur wenige davon in der kleinen Stadt. Schließlich fanden sie eines mit bürgerlicher Küche und angenehmen Ambiente. Es war voll und so gab es nur an der Theke zwei freie Plätze. Sie bestellten einen mittelmäßigen Rotwein, dazu ein Kotelett mit Pilzrahmsauce und begannen, wie es bei Herrn K. und seinem Begleiter üblich zu diskutieren. Sie sprachen über Fontane, über die Übertreibungen der Medien, über Relevanz und Irrelevanz von Kausalzusammenhängen und streiften sogar die Kant’schen Urteile a priori.

Ein junger Kellner hinter der Theke folgte offensichtlich neugierig ihrer Diskussion und versuchte etwas unbeholfen und ein bisschen aufdringlich, sich am Gespräch zu beteiligen.

Herr K. und sein Begleiter befürchteten, dass der junge Mann sie mit dummen Stammtischparolen zutexten wolle und wichen den Anknüpfungsversuchen so gut es ging aus.

Als Herr K. und sein Begleiter schließlich bei dem jungen Kellner zahlten, brach es ungeduldig aus ihm heraus: „Bevor sie gehen, muss ich ihnen noch eine Frage stellen. Glauben Sie, dass es in diesem Land Meinungsfreiheit gibt?“

Jetzt sah sich Herr K. zu einer Stellungnahme gezwungen und antwortete: „Ja, natürlich gibt es Meinungsfreiheit in diesem Land, niemand wird wegen einer Meinung von Staats wegen verfolgt oder kommt dafür ins Gefängnis. Allerdings“, so fügte er hinzu, „gibt es den Druck der öffentlichen Meinung und dem kann man sich nicht entziehen. Dieser Druck ist manchmal schwer auszuhalten.“

Als Herr K. seine Rede beendet hatte, leuchteten die Augen des Kellners und er konnte seine Begeisterung kaum unterdrücken.

„Wissen Sie“, sprudelte es aus ihm heraus, „wie sie diskutieren, ist außergewöhnlich, vor allem im Gegensatz zu dem, was ich sonst hier zu hören bekomme. Sie sind wirklich Premium Gäste.“

Verblüfft über das unerwartete Kompliment antwortete Herr K. nun seinerseits unbeholfen: „Und sie sind ein Premium Kellner!“

Beschämt verließen Herr K. und sein Begleiter das Lokal.

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Herr K. und die Politik

Herr K., der für seine Weisheit bekannt war, wurde von seinen Anhängern bedrängt, er möge doch in die Politik gehen.

Er aber antwortete ihnen: „Dafür bin ich ungeeignet. Meine Weisheit ist die Weisheit der Worte, Politik aber ist die Weisheit der Tat. Es ist leicht, weise zu reden, aber es ist unendlich schwer, weise zu handeln.“

Als er die Enttäuschung in den Augen seiner Anhänger sah, versuchte er sie zu trösten und sprach: „Ihr träumt von einem Heiligen, aber bekommen werdet ihr nur einen Menschen.“

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Herr K. und der Krieg

Bei einer Diskussion über Krieg und Frieden ging es hoch her. Besonders ein Politiker stach hervor, weil er bislang als radikaler Pazifist und Antimilitarist aufgefallen war. Immer hatte er sich mit großer moralischer Empörung gegen Waffenlieferungen in Konfliktregionen ausgesprochen. Mit stets zweifelsfreier Überzeugung stellte er fest: ‚Waffen lösen keine Konflikte, im Gegenteil, sie verschlimmern sie nur‘.

Zweifelsfreie Überzeugungen geraten aber ins Wanken, wenn sich die Umstände nicht an die Überzeugungen halten. So auch dieses Mal.

Als in der Region ein mächtiger Herrscher ein schutzloses Nachbarland überfiel, um es seinem Reich einzuverleiben, brach ein großer Krieg aus. Die Warnungen anderer vor dem mächtigen Herrscher hatte der überzeugte Pazifist in den Wind geschlagen. Als aber diese Warnungen bittere Realität wurden, brauchte er nur Stunden, bis er anklagend mit dem Finger auf diejenigen zeigte, die ihm zu zögerlich bei der Unterstützung des angegriffenen Nachbarlandes erschienen.

Freunde fragten Herrn K. nach der Diskussion, wie er sich dieses Verhalten erkläre.

Herr K. antwortete: „Wenn Idealisten mit der Realität kolidieren, sind sie tief enttäuscht und dann werden sie radikal.“

Ähnlichkeiten mit lebenden Personen sind nicht zufällig, aber irrelevant.

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