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Aktionen der letzten Generation

Wenn man heute jemanden auf „etwas aufmerksam machen will“, dann geschieht das fast immer aus der Perspektive moralischer Überlegenheit. Aus diesem Grund bereitet es mir Unbehagen jemanden auf etwas „Aufmerksam machen“, denn es handelt sich dabei fast immer um Aktionen junger Menschen, die uns auf unsere Fehler aufmerksam machen.

Nun haben wir – zu unserer Zeit  – genauso mit dem Finger auf die Fehler unserer Vorfahren gezeigt und genau wie wir, übersehen sie die Sache mit dem Splitter und dem Balken. Aber das ist eine andere Geschichte.

Beruhigend ist immerhin, dass keiner der aktuell Aufmerksammachenden (sic!) deswegen auf die Idee kommt, Menschen umzubringen oder Flugzeuge zu entführen, aber das kann ja noch kommen.

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Bemerkungen zum Krieg (5)

16.10.2022
Jetzt haben wir uns an den Krieg gewöhnt. Es ist erstaunlich, wie schnell das geht. Die Meldungen beherrschen nicht mehr die täglichen Schlagzeilen. Wir verfolgen die Entwicklung an der Front und die Bewegungen der Frontlinie mit einer gewissen, teilweise optimistischen Neugier. Doch Optimismus ist fehl am Platz.
Vielleicht wird es der Ukraine im Süden gelingen bis zum Winter die Russen hinter den Dnepr zurückzuschlagen. Und dann?
Der Dnepr ist bei Cherson 800 Meter breit, etwas oberhalb fast acht Kilometer. Wie will die Ukrainische Armee dieses Hindernis überwinden, nachdem sie selber nahezu alle Brücken zerstört hat, um die Russen von der Versorgung abzuschneiden? Wie will sie die Russen aus der Krim verjagen? Und selbst wenn das gelänge, kann Rußland jederzeit an anderer Stelle der sehr langen Grenze neue Angriffe starten. Das würde zu einem permanenten Kriegszustand, wie an der innerkoreanischen Grenze führen.

Auch wenn ich mir einen Sieg der Ukraine wünschen würde, nach derzeitigem Stand der Dinge können weder Rußland noch die Ukraine den Krieg militärisch für sich entscheiden.

Die nahezu unlösbare Aufgabe ist es also, diesen Krieg früher oder später zu beenden und ich hoffe, dass unsere Regierungen ihre geheimen Kanäle nutzen, um diesem Ziel näher zu kommen.
Leider werden wir erst in 20 oder 30 Jahren mehr darüber wissen, was hinter den Kulissen passiert. Jetzt ist das unmöglich und das ist gut so!

Siehe auch: Bemerkungen zum Krieg 4 – Peter K.