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Herr K. und Herr Döpfner

Die Empörung über die Äußerungen von Herrn Döpfner sind groß, aber vielleicht ist ein anderen Aspekt bei der Sache viel empörender.

Seit gestern herrscht große Aufregung über bekannt gewordene, private Bemerkungen des Zeitungsverlegers Matthias Döpfner. Die Empörungswelle schwappt hoch. Aus seinen publizierten Bemerkungen wird auf ein verächtliches Menschenbild geschlossen und überhaupt, so der Tenor, müsse Herr Döpfner ein ganz fieser Kerl sein.

Herr K. schüttelt den Kopf. „Jeder hat im privaten Raum schon Bemerkungen gemacht, die nicht nur politisch inkorrekt, sondern für sich genommen, zutiefst verachtenswert sind. Allein deshalb auf einen schlechten Charakter zu schließen, ist vorschnell.“

Weil er das Befremden der Freunde über seine Äußerung spürt, erklärt er: „Man denke nur an die unzähligen Beschimpfungen im Straßenverkehr, von denen die meisten, Gott sei Dank, ungehört hinter Windschutzscheiben verhallen.“

„Wie können Sie diesen Mann in Schutz nehmen?“, fragt jemand verächtlich.

Unbeirrt fährt Herr K. fort: „Mein Mitleid mit Herrn Döpfner hält sich in Grenzen. Im Gegenteil, ich kann mir eine klammheimliche Freude nicht verkneifen, denn nun ereilt ihn endlich dasselbe Schicksal, das seine Zeitung anderen täglich zufügt.“

Nach einer Pause ergänzt er bedauernd:

„Ich habe aber Zweifel, dass diese Erfahrung ihm eine Lehre sein wird.“

Nachtrag: Hier findet sich die Reaktion von Herrn Döpfner

auch interessant: Herr K. und der Splitter – Peter K.

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