Heute möchte ich es kurz halten, will aber einen Gedanken den Lesern dieses Blogs nicht vorenthalten. Er stammt wohlgemerkt nicht von mir, sondern wurde Sonntagabend beim sechsten Berliner Tafelgespräch von einem Teilnehmer eingebracht und diskutiert.
Die These lautet:
Der Ukrainekrieg ist der zweite und letzte Akt des endgültigen Zusammenbruchs der Sowjetunion.
So wie Deutschland nach der demütigenden Niederlage des ersten Weltkriegs von einem ‚Zurück‘ zu vermeintlicher Größe phantasierte und den zweiten Weltkrieg brauchte, um zu begreifen, dass das nicht möglich ist, so geht es Russland heute.
Der Zusammenbruch der Sowjetunion 1991 wurde (wird) von der herrschenden Klasse in Russland als Schmach und Schande wahrgenommen und mit dem Ukrainekrieg sollte der Zustand alter imperialer Größe wiederhergestellt werden.
Da dieser Krieg, unabhängig vom Ausgang, für Russland m.E. bereits verloren ist, (siehe: Bemerkungen zum Krieg (1) – Peter K.), könnte sich das Land anschließend neu – hoffentlich besser – erfinden. Das ist jedenfalls meine optimistische Interpretation.