Wenn man heute jemanden auf „etwas aufmerksam machen will“, dann geschieht das fast immer aus der Perspektive moralischer Überlegenheit. Aus diesem Grund bereitet es mir Unbehagen jemanden auf etwas „Aufmerksam machen“, denn es handelt sich dabei fast immer um Aktionen junger Menschen, die uns auf unsere Fehler aufmerksam machen.
Nun haben wir – zu unserer Zeit – genauso mit dem Finger auf die Fehler unserer Vorfahren gezeigt und genau wie wir, übersehen sie die Sache mit dem Splitter und dem Balken. Aber das ist eine andere Geschichte.
Beruhigend ist immerhin, dass keiner der aktuell Aufmerksammachenden (sic!) deswegen auf die Idee kommt, Menschen umzubringen oder Flugzeuge zu entführen, aber das kann ja noch kommen.
Eine Antwort auf „Aktionen der letzten Generation“
Was tun Verzweifelte, wenn ihre Verzweiflung anhält? Der Blick in die Geschichte ist angedeutet und ich will dem nichts hinzufügen.
Was uns fehlt und zunehmend immer mehr fehlen wird, wenn wir nicht bereit sind, die ausgetretenen Pfade der immer gleichen Argumentationsketten zu verlassen, ist ein ergebnisoffener gesellschaftlicher Diskurs mit allen Beteiligten ohne die Scheuklappen und ohne die unmittelbare Zuschreibung des Querdenkens.
Was bitte soll eine Gesellschaft denn weiterbringen außer das Einbringen neuer Gedanken und Ideen?